Eckdaten

Projektnummer 18004
Architekt Heinz Plöderl
mit Architekt Radovan Zelik  / David Pašek
Mitarbeit: J. Lugmayer

Kontext: geladener einstufiger Wettbewerb
Ort: Schärding - Oberösterreich
Bearbeitungszeitraum:
2018/01- 2018/03

Flächenangaben zum Gebäude:
Wettbewerbsgrundstück 8380m²
Überbaute Grundfläche ca. 2950m²

Familienzentrum
122 Heimplätze
16 Plätze für die Tagesbetreuung
24 Wohnungen

Kaffeeverbrauch während der Umsetzung im Team in Tassen: ungezählt

Zentrum Tummelplatz (3.Rang)

geladener Wettbewerb für das soziale Zentrum Tummelplatz in Schärding

Das soziale Zentrum Tummelplatz bildet ein Bindeglied zwischen der historisch wertvollen Altstadt und einer neuen städtischen Entwicklungszone. Eine grüne Passage über das Grundstück wirkt belebend und im Gefüge der Stadt verbindend.

Der dreiflügelige Baukörper des neuen multifunktionalen Zentrums differenziert die Außenräume und gliedert das Grundstück in einen großzügigen der Tummelplatzstraße vorgelagerten ruhigen Vorplatz als Adresse, in einen durch das natürliche Gelände auf 2 Ebenen angelegten Park für die Heimbewohner, sowie einen, mit den beiden Wohnhäusern an der Franz-Xaver Brunnerstrasse gelegenen grünen Wohngarten. Das neue viergeschossige Haus präsentiert sich den inneren Funktionen folgend, offen, freundlich und licht-durchflutet, und ordnet harmonisch die Gebäudestruktur in den städtebaulichen Kontext. Das Alten- und Pflegeheim mit den allseitig orientierten Wohngruppen formt Freiräume und gut nutzbare, gedeckt erreichbare Einrichtungen der unterschiedlich geforderten Nutzungen. Das Familien und Sozialzentrum am Vorplatz bespielt mit seinen Veranstaltungsräumen gemeinsam mit dem Cafe des Alten- und Pflegeheimes eine gemeinsame gedeckte Terrasse. An der Franz-Xaver Brunnerstraße werden 2 im Ost-West durchgespannten Wohngarten der Topografie, dem Maßstab und der Körnung der umliegenden Bebauung folgende Punkthäuser für die Wohnungen vorgeschlagen.

Das neue Haus wird zentral, zwischen den 3 Wohngruppen über dem westlichen, stadtseitig angelegten Vorplatz und über eine großzügige offene Eingangshalle an der übersichtlich der Veranstaltungsraum, der Andachtsraum und die Gemeinschaftsfunktionen – Café, Friseur, Gymnastikraum und Heimverwaltung angeordnet sind, aufgeschlossen. In den Wohngeschossen werden die drei Wohngruppen übersichtlich organisiert und über eine zentral angeordnete Pflegestation erschlossen. Die im 1. Obergeschoss südlich situierte Wohngruppe für demente Heimbewohner führt barrierefrei in den natürlich höherliegenden Garten. Differenzierte „Wege“ mit unterschiedlichen Aus- und Durchblicken führen zu einem Ausmaß an Abwechslung und Wohnqualität durch das Haus.

Das neue Seniorenheim soll den Bewohnern auf vielen Ebenen Anknüpfungspunkte bieten: das Gebäude ist eng mit dem Grünraum verwoben. Es bietet vielfältige Aufenthaltsbereiche mit unterschiedlichen Blickbezügen. Die Möbel der Wohnbereiche soll vielfältig sein, Geschichte und Patina haben, um die Erinnerungen zu stimulieren und ein wohnliches Ambiente zu bieten. Das private Zimmer sollen die Bewohner_Innen mit Ihren eigenen Möbeln ausstatten, um in einem vertrautem Umfeld zu leben.

Projektbeurteilung der Jury:
Das Projekt sieht für das Altenheim eine dreiflügelige Anlage vor; die heimgebundenen Wohnungen werden in zwei Objekten angeordnet; das Gesamtensemble ist städtebaulich besonders gelungen und in die Topografie und Stadtlandschaft eingebunden; die Eingangssituation ist übersichtlich gelöst; die Durchgrünung und Durchwegung der Gesamtanlage wird besonders positiv gesehen, allerdings liegt in der Zergliederung der Baumassen in Einzelbaukörper gleichzeitig der funktionell größte Nachteil; es gibt keine witterungsgeschützten Verbindungen zwischen den Wohnbauten und dem Hauptbaukörper; die Regelgeschosse des Altenheimes sind übersichtlich gelöst, wenn auch in Teilbereichen verbesserbar; die Tiefgarage sollte unter den Wohnungen liegen; die Fassaden werden mit Überlegung gestaltet, jedoch kann die schwarze Grundstruktur nicht vollends überzeugen.

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