Eckdaten
Projektnummer 18016
Architekt Heinz Plöderl
mit Architekt Radovan Zelik / David Pašek
Mitarbeit: K. Schütz
Kontext: geladener einstufiger Realisierungswettbewerb
Auslober: Marktgemeinde Vorchdorf
Ort: Vorchdorf - Oberösterreich
Bearbeitungszeitraum: 2018/11- 2018/12
Flächenangaben zum Gebäude:
Wettbewerbsgrundstück 2100m² inkl. Parkplatz
Überbaute Grundfläche ca. 670m² inkl. Vordach
Kaffeeverbrauch während der Umsetzung im Team in Tassen: ca. 115
Verabschiedungshalle Vorchdorf (3.Rang)
Verabschiedungshalle Vorchdorf
geladener Realisierungswettbewerb
Libretto
Die Macht, dem Schmerz und dem Verlust eines geliebten Menschen durch den Tod etwas entgegenzusetzen hat die Architektur nicht. Was aber die Architektur sehr wohl vermag ist, für das Ritual der Verabschiedung einen würdigen Rahmen bereitzustellen: einen Ort der Besinnung, der Sammlung und der Reflektion des Lebensweges des Verstorbenen aber auch des Eigenen im Kreise der Hinterbliebenen.
Lage zum Ort / Städtebau
Das Umfeld des Friedhofs in Vorchdorf ist „Heterogen“.
Die neue Verabschiedungshalle liegt westlich des Friedhofs und soll durch eine neu anzulegenden Allee und eine langgestreckte „Vorhalle“, einen neuen und abgeschirmten öffentlichen Raum definieren.
Disposition / Funktion
Eine auf schlanken Betonlamellen (Fertigteile) ruhende Dachplatte (Flachbau) organisiert mit der Situierung von Verabschiedungshalle und den beiden Aufbahrungshallen eine langgestreckte „Vorhalle“ unter einem großzügigen Vordach und organisiert so den Vorbereich zwischen Verabschiedungshalle und Friedhof neu. Besucher und Trauergäste betreten vom Ortszentrum kommend über einen Vorbereich (Ruhebereich) die Vorhalle, die den auf die Bestattung wartenden Trauernden ein Gefühl der Ruhe und Leichtigkeit vermittelt. Gleichzeitig bietet diese Halle Schutz vor Witterung und fremden Blicken durch den Filter der Lamellen.
Hinter jeweils 2 raumhohen Eichentoren verbergen sich die 2 Aufbahrungshallen und die „introvertiert“ durch Oberlichtsequenzen gestaltete Verabschiedungshalle.
Vorschläge für den bestehenden Friedhof
Systematische Bepflanzung mit Bäumen beidseitig entlang der bestehenden Friedhofsmauer entlang des Kapellenweges soll mittelfristig eine Allee und ein „Dach aus Bäumen“ aufspannen um das Umfeld auszublenden.
Im nördlichen Bereich der bestehenden Friedhofsanlage könnte auf der noch unbelegten Fläche der neue „Urnenhain“, der aus zwei längeren Wänden, die sanft aus dem Gelände herausgeführt werden und sich in einem Winkel von ca. 125 Grad treffen, angeordnet werden. Durch die Situierung der beiden „Arme“ der Wände entstehen differenzierte Aussenraumsequenzen, die den Trauernden Raum und Distanz zum Verweilen anbieten.